Das Gedicht „Die Amsel“ stammt aus der Feder von Heinrich Seidel.
Wie tönt an
Frühlingstagen
So schwermutsreich und hold
Der Amsel lautes Schlagen
In’s stille Abendgold.
Es schimmert an
den Zweigen
Ein zartverhülltes Grün,
Die jungen Säfte steigen,
Und es beginnt zu blühn.
Doch nicht mit
Jubeltönen
Begrüsst die Amsel nun
Die Tage, jene schönen,
Die in der Zukunft ruhn.
Es klingt wie
Leides Ahnung,
Sie singt im schwarzen Kleid
Schon jetzt die trübe Mahnung,
Wie kurz die schöne Zeit.